Im Unterschied zur Traditionellen Chinesischen Akupunktur arbeitet die Japanische Meridiantherapie mit erheblich dünneren Nadeln, die nur knapp unter der Hautoberfläche zum Liegen kommen. Auch werden die Nadeln nicht direkt in die Haut eingestochen, sondern mittels eines Führungsröhrchens fast unmerklich und sanft eingeklopft. Diese Nadelung wird vom Patienten meist als sehr angenehm, schmerzarm und dabei als sehr wirksam empfunden.
Anders als bei der Diagnostik in der klassischen chinesischen Akupunktur wird bei der japanischen Diagnose neben der Befragung, Zungen- und Pulsdiagnose besonders die Hara-Diagnose (Abtasten der Bauchdecke nach Verspannungen und Verhärtungen) und Leitbahn-Diagnose (Abtasten der Meridiane) herangezogen, woraus direkte Rückschlüsse auf betroffene Organe bzw. Meridiane gezogen werden können.
Die japanische Meridiantherapie umfasst die Akupunktur, den energetischen Ausgleich der Körperhälften und die Moxibustion, die eine zentrale Position in der japanischen Behandlung einnimmt.
Die japanische Tradition arbeitet hier mit sehr unterschiedlichen Moxatechniken, die nach Situation und Krankheitsbild passend ausgewählt werden. Die Bandbreite geht vom etwas größeren Kegel- oder Nadelmoxa, Reiskorn-Moxa bis hin zum Fadenmoxa.
Behandlung mit Moxa:
Bei der Moxibustion werden kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxa) auf oder über bestimmten, auf den Meridianen liegenden Therapiepunkten abgebrannt (ohne die Haut dabei zu verletzen!!). Es entsteht dabei eine angenehme Wärme.
In China wird die Moxa-Therapie bei entsprechender Indikation als eine der Akupunktur gleichrangige Therapie geachtet.
Moxa enthält unter anderem ätherische Öle (Cineol, Thujaöl sowie Cholin und das Harz Tannin) die, der Lehre der TCM nach, gleichermaßen den Energiefluss anregen wie es die Akupunktur vermag.
Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören unter anderem:
- Schwäche nach chronischen Krankheiten
- Erkältungskrankheiten, Bronchitis und Asthma
- Muskelverhärtungen (Reiskorn- oder Okyu-Moxa-Anwendung)